Wildtiere in der Stadt
Eigentlich ist der Waschbär in den nordamerikanischen Wäldern heimisch. Seit etwa 1950 verbreitet er sich zunehmend auch in Europa. Bevorzugt leben die dämmerungs- und nachtaktiven Kleinbären in gewässerreichen Wäldern, doch sie kommen auch gerne in Städte.
Als Allesfresser ernähren sich die kleinen grauen Säuger am liebsten von Insekten, Schnecken, Fischen und Amphibien, aber auch Pflanzen, Wurzeln, Nüsse und Früchte stehen auf dem Speiseplan. Die wichtigste Fähigkeit von Waschbären ist ihr besonders gut ausgeprägter Tastsinn, der sie auch zu sehr sicheren Kletterern und zusammen mit den sensiblen, beweglichen Vorderpfoten zu ausgezeichneten Schwimmern macht.
Waschbären waschen ihre Nahrung? Ein weit verbreiteter Irrglaube! Denn meist imitieren in Gefangenschaft lebende Tiere lediglich die aufwändige Futtersuche an einem sumpfigen Ufer oder betasten ihre Beute ausgiebig, um nicht essbare Teile zu entfernen.
Übrigens: Waschbären gelten in der EU als invasive Art und werden bekämpft. Der Waschbär fällt in allen Bundesländern unter das Jagdrecht, auch weil sie die heimische Artenvielfahrt bedrohen können. Wer einen Waschbären in Not findet, sollte sich an den nächsten Tierschutzverein oder an eine Wildtierstation wenden. Einmal in Obhut genommen, darf das possierliche Bärchen nicht mehr in die Freiheit. Ein Tierheim ist zwar nicht der richtige Ort für das bewegungsfreudige und soziale Tier, aber Tierschutzvereine helfen fachgerecht. Auf keinen Fall sollte man versuchen einen Waschbären privat zu halten.

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